Vorspiel – wie alles begann

Vorspiel - wie alles begann

Vorspiel – wie alles begann

Oder einfach: die lange Zeit der Sehnsucht zum Unternehmertum bis zu meinem persönlichen Startschuss in ein paar Worten

Seltsamerweise fallen mir beim Vorspiel die ersten Worte schon viel schwerer im Vergleich zur Einleitung. Man könnte auch sagen dass ich ein wenig nervös bin.

Das liegt natürlich daran, dass ich bis eben nur beschreibend tätig war und nicht wirklich was über mich geschrieben habe. Nun fängt der Freestyle-Teil an, mit dem ich eure Aufmerksamkeit verdienen will!

Den größten Teil meines Lebens habe ich als Angestellter in einer Bank verbracht. Aus damaliger Sicht war es das vernünftigste was ich machen konnte. Mit dem Einstieg in die Ausbildung hatte ich den großen Traum irgendwann an der Börse zu landen. Dieser Wunsch wurde in den ersten Jahren von der Realität eingeholt und ich wuchs immer schneller in die kleine Welt einer regionalen Bank hinein und war sogar sehr früh Zweigstellenleiter. Irgendwann habe ich entgegen aller gut gemeinter Warnungen von befreundeten Kollegen den großen Schritt aus der Kleinstadt in die Bankenmetropole Frankfurt gewagt.

Aus damaliger Sicht war das ein großer Schritt mit enormen Risiko, zumindest wollte man mir das weismachen. Den Start dort hatte ich im IT-Bereich einer Großbank und es war eine gute Zeit. Der nächste Schritt brachte mich meinem beruflichen Traum näher: Ich wechselte die Bank und kam im Aktienhandel unter. Den Handelsbereich habe ich seitdem nie mehr verlassen und habe den Großteil meiner Freizeit mit diversen nebenberuflichen Fortbildungen und Abendstudium verbracht. Gefeiert wurde auch viel, was mein Körper aber in den Zwanzigern noch gut verkraften konnte.

Unbemerkt entfernte ich mich immer weiter von meinem eigentlichen Leben, das vorher geprägt war von Sport in jeglicher Form und einem unbändigen Freiheitsdrang. Der Wunsch sich selbständig zu machen (auch nebenberuflich) war jedoch immer latent vorhanden, ohne aber eine konkrete Idee dazu zu haben. Je mehr ich in meine Fachkarriere hineinrutschte, desto mehr fühlte ich mich eingeengt und hatte das Gefühl nicht mehr selbst bestimmen zu können wohin meine Reise geht. Dazu kam, dass ich immer weniger Möglichkeiten gesehen habe mal was anders zu machen.

Bis hier gab es im Vorspiel noch wenig Konkretes

Das führte bei mir zum Wunsch nach einem eigenen Unternehmen, in welcher Form auch immer. Entweder ein eigenes Unternehmen gründen, die Nutzung eines erprobten Franchise-Konzeptes oder ein bestehendes Unternehmen kaufen welches einen Nachfolger sucht. Nächtelang bin ich durch das Internet gezogen und habe nach Unternehmen gesucht, habe Messen besucht und dort Kontakte geknüpft.

Einiges habe ich mir auch genauer angesehen und dann kam irgendwann der Tag, an dem ich glaubte meine Leidenschaft gefunden zu haben: Ein Weinhändler mit Eventgastronomie stellte sich zum Verkauf. Ich komme aus einer Weinregion und entdeckte gerade meine Neigung zum Rotwein. Meine Phantasie nahm mich in Beschlag und ich kam in einen Flow, welcher mir schon fast suspekt war.

Nach der Kontaktaufnahme brachte ich mich an den Wochenenden in dem kleinen Unternehmen ein, lernte neue interessante Menschen und eine andere Seite des Lebens außerhalb meiner Branche kennen und fing an mich wohl zu fühlen. Es fühlte sich nach dem richtigen Ding an. Aber ich wäre kein Banker und BWLer, wenn ich nicht auch die Rechenmaschine angeworfen hätte. In den Gesprächen stellte sich leider heraus, dass nur der Weinhandel abzugeben war und dazu noch versehen mit einer hohen Abhängigkeit von der weiteren Zusammenarbeit mit der Eventgastronomie des Verkäufers.

Die Farben verblassten so langsam wieder und meinen Berechnungen nach käme ich alleine mit dem Weinhandel kaum auf einen grünen Zweig. In meiner Bankkarriere kam gleichzeitig eine neue Chance in Form einer neuen sehr teuren Weiterbildung (CIIA – falls es jemandem etwas sagen sollte), welche mich weitere Jahre an die Bank binden sollte. Dazu zeigten sich neue Wolken am Konjunkturhimmel obwohl die eine Krise zwar gerade erst überwunden, aber noch sehr präsent war.

Dieser Cocktail brachte mich dazu das Vorhaben nicht weiter zu verfolgen. Im letzten Moment brach ich die Gespräche ab und gab dem Verkäufer die Bücher ungeöffnet zurück. Es wäre zwar interessant für mich gewesen die betriebswirtschaftliche Auswertung zu analysieren, aber ich empfand es als fair aufzuhören bevor mein Gegenüber die Hosen komplett runtergelassen hatte. Im Nachhinein war es wahrscheinlich, zumindest aus betriebswirtschaftlicher Sicht, die richtige Entscheidung. So nahe war ich meinem Traum jedoch nie wieder gekommen. Es sah also so aus, als ob das Vorspiel direkt in das Ende der Geschichte münden würde.

Der Wind der Freiheit wehte mir schon um die Nase und es fühlte sich gut an! Das Vorspiel wurde kurz konkret…

Mein Planen und Wünschen wurde in eine Handlung überführt und damit war ich schon wesentlich weiter als viele andere die davon träumen aus ihrem Hamsterrad auszubrechen. Heute bin ich fester im Hamsterrad verankert als je zuvor! Dazu kamen Hauskauf, ein eine süße Tochter und damit die gefühlte Abhängigkeit meines „sicheren“ Einkommens. Jeder der eine Familie ernähren muss und dazu ein Haus auf Kredit sein Eigen nennt, dürfte mich hier nur allzu gut verstehen.

Aber der Traum ist nie gestorben. Die Suche nach Geschäftsideen ging immer weiter und viele Ideen notierte ich mir, entwickelte sie auf Papier weiter, fand einige davon Jahre später von jemand anderem umgesetzt und habe mich häufig extrem darüber geärgert wieder einen Schritt zu langsam gewesen zu sein. Aber mal ehrlich: hätte ich auch nur eine Idee davon umgesetzt? Keine Ahnung. Im Laufe der Zeit wurde mir aber klar, dass manche meiner Ideen durchaus umsetzbar waren – immerhin hat sich jeweils jemand anderes mit meiner oder einer sehr ähnlichen Idee ein neues Leben aufgebaut. Dann sollte es doch auch für mich zu schaffen sein!

Was fehlte mir also? Die zündende Idee welche in mir ein Feuer entfacht. Eine Grund-Idee die mich in den Flow bringt, in dem sich die Gedanken wie von selbst nur noch um dieses Thema drehen, die mich um den Schlaf bringt, weil ich permanent neue Ideen zum Ausbau des Projektes habe. Aber darum soll es dann im nächsten Beitrag gehen.

Bis dahin eine schöne Zeit!

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