E-Mail Marketing ohne eigene Liste – so werben viral Mailer und treffen damit bei vielen auf offene Ohren – doch ist das wirklich so?
Achtung: Schütze deine Seite vor schlechtem Traffic und beachte das Update am Ende des Textes!
Können Viral Mailer das klassische E-Mail-Marketing ersetzen?
In der Liste liegt das Geld – das ist zumindest die Behauptung der gängigen Experten im Online-Marketing. Da gibt es von mir auch keinen Widerspruch! Nur, bis so eine Liste aufgebaut ist vergeht manchmal sehr viel Zeit und es muss zusätzlich einiges an Geld und Nerven investiert werden. Da ist es doch sehr verlockend sein E-Mail-Marketing-System auch ohne eigene Liste anwenden zu können.
Wie man ein solches E-Marketing-System aufsetzen kann haben wir im letzten Beitrag diskutiert. Ich bin auch schwer dabei mein System zu optimieren und zu promoten, aber aktuell ist meine Liste noch sehr überschaubar. Damit lässt sich also zum Saisonstart kein Geld verdienen. Wenn die Interessenten sich natürlich im Laufe des Frühlings über Google auf meine Seite verirren, versuche ich sie auf die Liste zu bekommen, und damit an mein Unternehmen zu binden.
Doch was mache ich vorher?
Viral Mailer nutzen zur Überbrückung
Zur Überbrückung, oder zum Aufbau der eigenen Liste sind viral Mailer unter Umständen eine gute Sache. Zugegeben – es sind gewöhnungsbedürftige Systeme! Grob dargestellt handelt es sich um Folgendes: Man schickt Mails in einem System, in dem andere Werbetreibende Deine Mails öffnen und sich einen gewissen Zeitraum ansehen, um Credits zu bekommen. Mit diesen Credits können sie dann wieder Mails verschicken. Mails lesen, gegen Mails senden also. Jedes System hat seine Feinheiten, die besser zu dem einen oder anderen Online-Marketer passen.
Wenn man in solch einem System ist, erliegt man eventuell schnell der Versuchung die „einmaligen“ Angebote des Systembetreibers für noch mehr Traffic und Einkommen für sich zu nutzen. Natürlich kostet das wieder Geld – dafür bekommt man aber mehr Credits für gelesene Mails, oder mehr Credits pro Monats als Gutschrift oder, oder, oder…
Am meisten Credits gibt es häufig für das Werben neuer Mitglieder – so kommt immer frisches Blut ins System. Wobei ich das stark bezweifle, denn meines Erachtens kommen in den unterschiedlichen Systemen immer wieder die gleichen Nutzer rein, die selbst in der Hoffnung sind dort eine neue Zielgruppe anzutreffen.
Zielgruppen der Viral Mailer – sind Deine Kunden dabei?
Da sind wir schon bei einem meiner Knackpunkte, die das System für mich leider etwas verschlechtern. Meine Zielgruppe ist dort nämlich nicht unbedingt vertreten, also gibt es hier wieder größere Streuverluste.
Meine Erfahrungen mit dem System haben ergeben, dass sich dort hauptsächlich Leute aufhalten, die selbst irgendwelche Systeme vertreiben, mit denen man im Internet Geld verdienen kann. Viele davon werden sehr reißerisch angepriesen und machen Dich angeblich über Nacht zum Millionär, ohne dafür viel tun zu müssen.
Doch wer glaubt die Leute hier vertreiben ihr eigenes System irrt. Sie vertreiben Systeme anderer Online-Marketer und irgendwelcher anonymer Systeme als Afilliate, also gegen Provision. Dafür hat es aber den Vorteil, dass viele selbst noch auf der Suche nach dem für sie richtigen System sind und dafür auch gerne mal den einen oder anderen Kurs oder eBook selbst kaufen.
Ich gehe davon aus, dass hier hauptsächlich berufstätige, meist sogar junge Leute, aktiv sind, die sich ein Nebeneinkommen aufbauen wollen. Das schließt also nicht aus, dass hier auch meine eigene Zielgruppe dabei ist. Nur ist sie hier unter einem anderen Vorwand aktiv. Ich bin dafür ein gutes Beispiel 🙂
Strategie zur Nutzung der Viral Mailer
Die obigen Erkenntnisse will ich mir zu Nutze machen und mit meiner eigenen Strategie mitspielen.
Mit meinen Klettertürmen falle ich bei den Nutzern der viralen Mailer schön auf, da ich mal ein komplett anderes Produkt bewerbe als der ganze Rest. Mal gehe ich auf die Produkte, mal lotse ich die User auf eine Landingpage – und das über Wochen hinweg. Irgendwann ist es für die begrenzte Anzahl an Lesern nichts Neues mehr und der Traffic geht dann etwas zurück.
Dafür benutze ich in regelmäßigen Abständen neue Systeme und nutze die ersten (meistens vier) Wochen zum Sonderpreis aus. So kann man recht kostengünstig die Werbung rausballern. Bei meinem Lieblings-System ViralURL kann man alle drei Tage Mails an 3.000 zufällige User schicken. Damit kann man dieses System länger nutzen ohne negativ aufzufallen. Andere Systeme (wie zum Beispiel ViralTornado) erlauben bis zu 3 Mails am Tag und haben weniger User. Dort sollte man also nicht immer die gleiche Mail schicken, oder das gleiche Produkt bewerben.
Ha – aber welches Produkt denn sonst? Jetzt kommt Diversifikation ins Spiel. Da das Spiel anonym abläuft, kann ich bewerben was ich will – also gebe ich den Leuten dort was sie wollen:
Geld verdienen im Internet!
Ich biete Kurse von anderen Online-Marketern an und verdiene Provision für die Vermittlung.
Einer der bekanntesten ist Ralf Schmitz, der günstige Produkte wie „Der Affliate König“, oder auch sehr hochpreisige Produkte wie zum Beispiel den VIP-Affiliateclub im Portfolio hat. Ralf macht seine Sache echt gut und ist ein authentischer Typ, der auch auf vielen Kongressen als Speaker oder Organisator anzutreffen ist.
Wer selbst Partner beim sensationellen Programm von Ralf Schmitz werden will ist hier richtig!
Für die etwas preisbewussteren habe ich Produkte von Lars Pilawski im Angebot – hier ein Beispiel: Traffic Conversion Bomber. Der Kollege hat nicht ganz so viel Feuer wie Ralf, aber fachlich ist gegen seine Produkte nichts zu sagen.
Und für User die gerne Nischenseiten aufbauen wollen, aber ganz am Anfang stehen habe ich Marko Slusarek im Angebot mit AZON Master. Damit habe ich übrigens meine Seite www.werkbank-kaufen.com aufgebaut.
Viral Mailer – meine Empfehlung
Zum Schluss habe ich noch eine Liste für virale Mailer, bei denen ich aktiv war oder bin:
- Viral URL
- ViralTornado
- Viral Mailer.com
Nicht wundern – all diese Links sind natürlich mit meinem eigenen Partnerlink verknüpft!
Es gibt eine Menge solcher Systeme. Ich habe aber nur die getestet, die auch schon von anderen Online-Marketern nach eigenen Tests in ihren eBooks als gut eingestuft wurden. Es gibt wohl einige schwarze Schafe am Markt, die nur unzuverlässig die Mails verschicken, oder teuer, oder sehr unhandlich sind.
Die oben aufgeführten kann man zwar auch kostenlos verwenden, aber es macht durchaus Sinn hier die Bezahlversion zu bevorzugen. Es spart Zeit und Nerven 😉 und langfristig auch Geld, wenn man eines der (angeblich) einmaligen Angeboten annimmt. Aber Vorsicht: die richtig guten „einmaligen“ Angebote kommen oft auch nicht wieder.
Ein gutes Beispiel dafür ist Viral-Tornado, denn die Tornado-Mitgliedschaft für 99 (statt149) EUR pro Jahr wird bei fast jedem Login als einmalig angeboten. Aber die Taifun-Mitgliedschaft (ich glaube so heißt sie) für 149 (statt 299) EUR pro Jahr wurde mir bisher leider nur einmal angeboten. Mal schauen, wie lange ich hier noch warten muss, denn die Vorteile haben sich echt sehr gut angehört…
Mein Fazit zur Nutzung der Viral Mailer:
Insgesamt muss ich zugeben, dass ich mit den Systemen der Viral Mailer mittlerweile möglichst wenig Zeit verbringe, denn sie können sich als wahre Zeiträuber herausstellen! Auch für meine oben beschriebenen Affiliate-Produkte verwende ich möglichst wenig Zeit und nutze nur die Standard-Vorlagen der jeweiligen Marketer. Damit kann man kaum noch auffallen und entsprechend gering sind die Umsätze. Ich sende sie also nur als Lückenfüller zwischen meinen Mails für KLETTERTURM.DE.
Erfolgreich verläuft dagegen der Verkauf der Spacwallet Geldbeutel – vermutlich, weil ich damit aus der Masse heraussteche – und ich bekomme über die Viral Mailer viel Traffic auf KLETTERTURM.DE. Einige davon haben sich auch meinen Report „Gesunde Kinder durch Bewegung“ geholt, was ja mein Hauptziel ist.
Dennoch muss man damit vorsichtig sein, denn oft ist der Traffic minderwertig (kurze Besuchszeiten mit hoher Absprungrate), was von Google nicht unbedingt gerne gesehen wird und zur Abwertung der Seite führen kann. Hier musst Du also ein ausgewogenes Verhältnis zum restlichen Traffic finden.
Viral Mailer sind meiner Meinung nach also nur bedingt einsetzbar. Wenn man sich der Nachteile bewusst ist, kann man sie aber gezielt einsetzen, um eine gewisse Sichtbarkeit aufzubauen. Sie sollten aber in Deinem Marketingmix nur eine untergeordnete Rolle spielen, wenn Du ein normales Produkt vertreiben willst.
Hast Du selbst schon Erfahrungen mit solchen Systemen gemacht, oder willst vielleicht selbst als Affiliate tätig werden? Dann erzähle uns mehr in den Kommentaren!
Das ist übrigens das Ende zu meiner kurzen E-Mail-Marketing Serie – das nächste Thema ist ein persönlicher Selbstversuch und etwas „out of Range“ – freut euch darauf 😉
Euer Oli
Update
Februar 2017 – Schütze Deine eigene Seite! Leite auf keinen Fall per Viral-Mailer auf deine Homepage, sondern nur auf spezielle Landingpages.
Warum? Die Absprungrate dieser Besucher ist extrem hoch und versaut dir damit die Statistiken bei Google-Analystics. Das alleine wäre noch nicht sonderlich dramatisch, aber Google wertet die Absprungrate auch aus (Wie bereits oben beschrieben). Ist sie zu hoch wird deine Homepage als weniger interessant eingestuft und fällt im Ranking. Google bevorzugt Seiten mit Besuchern, die lange verweilen und weiterklicken, da es auf wertvolle Inhalte schließen lässt.
Ich habe bei KLETTERTURM.DE schon vor einiger Zeit damit aufgehört und leite nur noch auf meine Landingpages. Mittlerweile habe ich auch bei meiner Nischenseite damit aufgehört. Dadurch habe ich weniger wertlose Besucher auf meiner Seite und in der Statistik, die eh keinen Umsatz bringen.
Was dann auf deiner Landingpage ankommt und tatsächlich Interesse an deinem Produkt oder Dienstleistung bekommt, musst Du natürlich in echte Leads (Interessenten) umwandeln und irgendwie an dich binden. Das geht am besten mit eMail-Adresse einsammeln über ein Freebie. Damit bekommst Du sie auf deine Liste und kannst Vertrauen aufbauen und sie in Kunden umwandeln.