E-Mail Marketing – das wird in der Online-Marketing-Szene als der große Heilsbringer gehandelt. Aber ist es das auch? Probieren wir es aus.
So ziemlich jeder Onlineshop will beim Kauf auch gleich eine Anmeldung zum Newsletter reinschmuggeln, um auch nach dem Kauf E-Mail Marketing betreiben zu können. Manche machen das mit sehr wenigen und unauffälligen Mails, die alle paar Monate kommen und damit aber auch kaum wahrgenommen werden. Andere bombardieren einen, teils sogar mehrfach die Woche, so mit Mails, dass man nur noch an Flucht denkt. Wo liegt hier also die Wahrheit?
Je nachdem, mit wem man sich unterhält sind die Antworten naturgemäß sehr unterschiedlich. Im Freundeskreis höre ich teilweise: „Lass die Mails weg, liest eh keiner und nervt nur“. Das war natürlich etwas überzogen, aber die Richtung passt. Konsens war aber, dass die Mails eher selten und kurz gefasst sein sollten.
Je mehr die Leute auch beruflich viel mit Mails arbeiten und eventuell Berührungspunkte zum Online-Marketing haben, desto offener wurden die Antworten und die Tendenz ging hin zur erhöhten Akzeptanz von E-Mail-Marketing.
Fakt ist, dass ich das Thema für mich angehen will, nein muss! Jetzt muss ich nur noch den „richtigen“ Weg dazu finden. Das ist gar nicht so einfach, denn es sind neben Marketing-Gesichtspunkten auch wieder einige rechtliche Aspekte zu beachten. Zum Beispiel darf niemand ungefragt eine Mail zu Werbezwecken von mir erhalten. Wie komme ich nun aber an die Adresse und Erlaubnis?
Zum Thema E-Mail-Marketing gibt es viele Blogs, Ratgeber, Online-Kurse und auch Anbieter für ein professionelles E-Mail-Marketing-System. Ich habe viel Zeit damit verbracht mich hier einzulesen und Systeme zu sichten. Es eröffnen sich hierbei ganz neue Vorgehensweisen, die aber zum Großteil auch wieder mit Investitionen verbunden sind.
Um diese neuen Investitionen zu tätigen muss ich also erstmal definieren, was meine Rahmenbedingungen sind, und was ich mit E-Mail-Marketing überhaupt anfangen will.
E-Mail Marketing mit Autoresponder
Im Moment läuft der Großteil über mein shopinternes Mail-System. Das ist ganz nett und ich kann einen optisch ansprechenden Newsletter schreiben und raushauen. Einmal gesendete Mails können aus diesem System heraus leider kein zweites Mal gesendet werden.
Das ist der klassische Newsletter. Aber was meinst Du? Kommt man damit richtig voran, oder ist dieser Newsletter nur eine sinnvolle Ergänzung?
Ich tendiere zu Antwort 2 und werde ihn weiter beibehalten für Neuigkeiten, die Verbreitung von Blog-Artikeln und mögliche Aktionen für bereits bestehende Kunden und Interessenten.
Aber um zusätzliche Kunden zu gewinnen und die Conversionrate auf KLETTERTURM.DE, oder jedem anderen Onlineshop, zu erhöhen bringt es leider herzlich wenig.
Wie soll einen mich E-Mail Marketing-System (EMS) mit Autoresponder also weiterbringen?
Das will ich hier kurz mit Dir durchgehen:
- Du hast im EMS die Möglichkeit verschiedene Mail-Gruppen aufzusetzen und je nach Interessen der Kunden zu steuern
- Alle Kunden, die sich neu anmelden, bekommen eine vorgefertigte Mailserie und haben damit alle die Möglichkeit auf den gleichen Stand zu kommen
- Mit der Serie kannst Du vollautomatisch wertvolle Infos an Deine Kunden geben um ihr Vertrauen zu gewinnen
- Am Ende der Serie kannst Du sie dann an Dein Produkt führen und Umsatz erzielen – und zwar vollautomatisch
- Du kannst im EMS sehr leicht die Ergebnisse Deiner Aktion messen und ggf. anpassen
- Mails aus einem guten EMS werden systemseitig weniger schnell als Spam eingestuft, was die Zustellrate erhöht
Ich arbeite teilweise noch mit CleverReach. Viele Online-Marketer nutzen Klick-Tipp. und auch ich steige mehr und mehr darauf um. Beides sind deutsche Anbieter, was nicht nur beim Support große Vorteile hat, sondern auch beim Datenschutz. Oder willst Du Deine Daten auf einem amerikanischen Server wissen?
Wo ist jetzt der Unterschied zwischen den beiden E-Mail Marketing Systemen?
Cleverreach ist für mich als Anfänger aus Kostengründen erste Wahl. Meine Mailingliste ist noch so klein, dass ich mit meinen ersten eingezahlten 20 EUR schon seit vielen Monaten arbeiten kann.
Gut –das spricht nicht unbedingt für das Wachstum meiner Liste, aber daher ist es gut dieses Bezahlmodell zu haben. Bei Klick-Tipp hätte ich nach einer kostenlosen Probemonat einen monatlichen Betrag von 27 EUR für das einfachste Modell zu zahlen. Wer (sinnvolle) Splittest nutzen will, muss mit 47 EUR / Monat schon tiefer in die Tasche greifen. KlickTipp ist aber viel mehr als nur ein simples EMS. Hier geht es um Automatisierung. Das ist im Enterprise-Tarif so vielfältig einsetzbar, dass Unternehmen damit ihre Marketing-Automatisierung auf ein komplett neues Level heben können.
Für meine Verhältnisse und mein Nutzerverhalten (mit KLETTERTURM.DE) ist das noch zu viel. Wenn meine Liste jedoch wächst und damit komplexer wird, könnte ich mir einen Wechsel zu Klick-Tipp gut vorstellen. Natürlich muss ich vorher genau schauen, ob Clecverreach die nötigen Features doch hat, oder bis dahin eingefügt hat.
Cleverreach
Mit Cleverreach habe ich bereits die Möglichkeit verschiedene Autoresponder aufzubauen und dort jeweils eigene Kundenlisten zu führen. Es stehen verschiedene Themes / Designs zur Auswahl, die auch teilweise mobil optimiert sind (sehr wichtig!). Dabei kann man für verschiedene Projekte auch mit unterschiedlichen eigenen Mail-Adressen arbeiten.
Vorteile:
- Preiswert
- Einfacher Aufbau
- Intuitiv bedienbar
- Deutscher Server
- Analyse Nutzerverhalten
Nachteile:
- Nicht Tag-Basiert (zumindest habe ich es nicht gefunden)
- Jeder Autoresponder hat eine eigene E-Mail Liste
- Die Eintragungsformulare lassen sich relativ schlecht in meinen Blog oder Shop einbauen – das Design lässt zu wünschen übrig, wenn man was ausgefalleneres will
Klick-Tipp
Klick-Tipp ist teurer, bietet dafür aber auch jede Menge mehr. Das Tag-basierte System bietet die Möglichkeit einzelne Namen mit verschiedenen Tags (Aushängeschild) zu flaggen und so den einzelnen Autorespondern zuzuordnen.
Die Adressen stehen in der Cloud, statt in jeder einzelnen Liste – damit wird viel Chaos und administrativer Aufwand vermieden.
Die Tags sind teilweise intelligent und so werden die Namen auf der Liste je nach Aktion (Woher kommt der Leser in die Liste, Klicks auf Links, Käufe oder ignorierte Mails) automatisch den passenden Mailserien zugeordnet. Natürlich musst Du die vorher erstellen, aber das ist wie in einem Flussdiagramm eine wunderbare Möglichkeit eine vorprogrammierte „Unterhaltung“ mit Deinem Kunden zu führen.
Vorteile:
- Cloudbasierte Adressverwaltung
- Tag-basiertes System
- Lernende Tags
- A/B-Test oder Splittest
- Deutscher Server
- Bessere Integration und Themes der Anmeldeformulare
- Analyse Nutzerverhalten
- API-Schnittstelle
Nachteile:
- Teurer
- Durch Funktionsvielfalt wahrscheinlich komplexer in der Bedienung
Die Vor- und Nachteile zu Klick-Tipp kann ich noch nicht aus eigener Erfahrung aufzählen. Allerdings arbeiten viele Online-Marketer sehr gerne damit und ich habe es selbst schon häufiger empfohlen bekommen. Sollte ich irgendwann mal den Wechsel vollziehen berichte ich gerne ausführlicher darüber.
Edit: Ich arbeite für andere Projekte nur noch mit KlickTipp und habe mich zum Certified Consultant ausbilden lassen. Wenn du hier Hilfe brauchst, schreib mich an.
Hier findest Du einige Stimmen / Testimonials begeisterter Klick-Tipp User. Bei diesem Webinar kannst Du noch einiges zum System lernen. Wenn Du natürlich schon alles weißt und direkt loslegen willst, dann bist Du hier (direkt bestellen) richtig 😉
Arbeitest Du bereits mit einem E-Mail Marketing System? Welches nutzt Du, oder welches hast Du ins Auge gefasst? Deine Erfahrungen kannst Du gerne in die Kommentare schreiben.
Hallo Oli,
ich nutze Mail Chimp. Der Server ist in den USA. Am Anfang war ich da auch skeptisch, aber dann dachte ich mir, meine Kunden sind auch alle bei Facebook angemeldet…
Ich habe mich für MailChimp entschieden, weil das Optin-Formular (das, wo der Kunde seine E-Mail-Adresse einträgt) bei ihnen responsive ist. Es passt sich also der Bildschirmgröße an. Ich habe nur 2 Anbieter gefunden, bei denen das der Fall ist: MailChimp und Aweber.
Praktisch alle Anbieter werben mit Newslettern, die sich verschiedenen Bildschirmen anpassen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass auch die Optin-Formulare responsive sind. Dabei nimmt man das automatisch an, wenn der Anbieter schreibt, seine Newsletter seien responsive. Ich habe mehrere Anbieter getestet, auch cleverreach! Vielleicht ist das Anmelde-Formular inzwischen responsive.
Ansonsten gibt es auch schöne responsive Formen, die man extra kaufen kann und dann mit seinem Newsletteranbieter verbindet. Wollte dafür aber nicht noch extra Geld ausgeben.
An Sara:
Wie kannst du dir so sicher sein, dass in Newslettern nie etwas Interessantes steht, wenn du dich noch nie mit eigenen Augen davon überzeugt hast? 😉
Hi Nicole,
Mail Chimp sieht man auch häufiger in der Szene – von daher vermute ich mal, dass es keine schlechte Wahl ist.
Der Einwand mit dem Optin-Formular ist sehr gut und ich habe es gleich mal bei mir überprüft.
Ich habe ja kein Pop-Up, wie viele andere, daher bin ich wahrscheinlich nicht so betroffen. Bei mir scheint es zu klappen, aber ich habe das Formular auch in mein Responsive Theme eingebunden.
Möglicherweise liegt es daran.
PopUps kommen eventuell später noch bei mir dazu.
Ob der Newsletter selbst responive ist, ist mir sogar fast egal, denn der Trend geht immer mehr dazu die Newsletter nicht zu sehr mit Design und anderen Elementen zu überfrachten. Die Newsletter sollen dabei eher in schlichtem Text gesendet werden – so wie es eben auch Freunde machen, denn dann sieht es nicht so sehr nach Werbung aus und wandert nicht so schnell in die Tonne 🙂
Aber auch das ist natürlich abhängig von Sinn und Zweck des jeweiligen Newsletter…
LG
Oli
Oli, ein sehr schöner Artikel über eMail-Marketing und wie wichtig es ist.
Ich möchte aus meiner Erfahrung noch einen Punkt hinzufügen. Ich habe mich damals auch für Mailchimp entschieden, ärgere mich aber sehr darüber. Das grosse Manko vom Briefaffen ist die Organisation in Gruppen/Segmente. Professioneller und einfacher lässt es sich mit Tags arbeiten. Auch wenn das ein paar Euros kostet, würde ich heute Tags über alles stellen.
Übrigens würde ich den Email-Dienst Drip vom Marketing-Gott Rob Walling noch anfügen 🙂
Hey Dominic,
danke 🙂
Ich glaube auch eher, dass Tags besser im Handling sind.
Danke auch für den Hinweis mit Drip – werde ich mir gleich mal anschauen
Beste Grüße
Oli
Hallo Oli,
vielen Dank für den interessanten Vergleich. Ich nutzte als Autorin für meinen Newsletter, der ein Mal pro Monat verschickt wird, auch CleverReach und bin mit der kostenlosen Variante bisher zufrieden.
Liebe Grüße
Katy
Hallo Katy,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich sehe es wie Du – für meinen Blog wird CleverReach absolut ausreichend sein.
Für meinen Onlineshop brauche ich dann aber später mal das Tag-basierte System, um zwischen den einzelnen Kundengruppen besser differenzieren zu können.
Dazu habe ich bereits ein paar Ideen, das lohnt sich aber erst mit einem größeren Kundenstamm. Außerdem brauche ich für die Konzeption und Umsetzung etwas mehr Zeit. Das nehme ich mir für Herbst / Winter vor, also wenn die Saison für meinen Shop vorbei ist.
Ob ich dann aber mit zwei unterschiedlichen Systemen arbeiten will, oder einfach beides auf Klick-Tipp umziehe weiß ich heute noch nicht. Vielleicht hat CleverReach dann aber auch schon die nötigen Funktionen integriert…
LG
Oli
Ich habe auf meiner Homepage (noch) keinen Onlineshop. Bis jetzt habe ich mich da nicht drangetraut. Deshalb ziehe ich vor dir den Hut, wie mutig du an die Sache herangehst, und wünsche dir viel Erfolg :0)
Danke für die Blumen
Newsletter und anderes ist wohl das schlimmste was es gibt. Ich melde mich nur an, wenn es dafür einen Gutschein gibt. Als eMail Adresse nutze ich dafür einen freien Mail-Anbieter, wo der ganze Spam gesammelt wird, bis das Postfach leer ist.
Einen Newsletter habe ich noch nie gelesen. Es steht ja auch nie etwas interessantes drin.
Hallo Sara,
das ist schade, dass Dir noch nie ein interessanter Newsletter untergekommen ist.
Aus welcher Ecke kommst Du? Bist Du selbst Blogger oder im eCommerce tätig? Es muss ja einen Grund haben, dass Du auf meiner Seite für Gründer angekommen bist.
Natürlich steht jedem frei, sich nach einem Freebie / Gutschein direkt wieder abzumelden. Das ist zum einen unser Risiko, zum anderen ist damit aber vielleicht auch schon ein Ziel erfüllt: Mit dem Gutschein kaufst Du hier ein und nicht bei der Konkurrenz.
Ich habe mit meinen Corporate Newsletter auch immer 2 Intensionen: Beratung und Informationen liefern, die meinen möglichen Kunden helfen soll die für sich richtige Entscheidung zu treffen – und natürlich auch den Kauf.
Meistens greife ich dabei Fragen zu Themen auf, die mir häufiger per E-Mail gestellt werden – ich orientiere mich dabei also an den Kundenbedürfnissen. Das liefert Content, ist gut fürs Image und die Kundenpflege und Google liebt es!
Mit meinem Newsletter im Blog informiere ich nur, dass ein neuer Blogbeitrag da ist und wie es bei mir im Business läuft. Das lesen natürlich nur Leute, die auch ein Interesse daran haben – und ich verkaufe: Nichts 🙂
Trotzdem freue ich mich über jeden, der sich einträgt, denn er führt zu Leben im Blog und kann mir (wie Du gerade) Feedback geben oder mit mir über mein oder sein Business diskutieren.
Ich hoffe dennoch, dass Du irgendwann mal einen Newsletter für Dich findest, den Du als Lesenswert und wertvoll einstufst 🙂 Ich habe da schon einige für mich gefunden…
LG
Oli