Ist Marktforschung für Gründer nötig?

Marktforschung eCommerce

Ohne Marktforschung ist ein Gründer zum Scheitern verurteilt!

Ein Gründer wird ohne Marktforschung im eCommerce kaum überleben. Gewagte These, oder? Das ist zugegeben sehr provokativ, aber es steckt ein wahrer Kern darin.

Dabei spreche ich aber nicht vom Gemüseladen um die Ecke, wobei auch dafür eine gewisse Marktkenntnis nötig ist. Es geht mir hier eher um Startups, oder speziell um eCommerce, in dem ich mich mit KLETTERTURM.DE rumtreibe.

Jeder Kapitalgeber verlangt eine Marktanalyse; in Businessplänen ist sie obligatorisch. Klar, es macht keinen Sinn Unsummen zu investieren, ohne zu wissen, ob es eine gewisse Käuferschicht gibt und ob diese nicht schon zuhauf mit Konkurrenzangeboten geflutet wird.

Konkurrenz muss übrigens kein Ausschlusskriterium sein – im Gegenteil: Es beweist, dass es einen Markt dafür gibt. Nur gilt es dabei etwas besser als die Konkurrenz zu sein, oder ein Feature zu bieten, mit dem man sich abgrenzen kann. Ein Unterscheidungsmerkmal oder USP mit dem man dem Kunden einen Grund gibt das eigene Produkt zu kaufen.

Genug Theorie, auf zur Praxiserfahrung mit KLETTERTURM.DE!

Marktforschung als Grundstein im eCommerce

Die Idee Spieltürme online zu vertreiben war geboren, nachdem ich für meine eigene Tochter etwas Passendes gesucht hatte. Das war, in Kombination mit dem Willen ein eigenes eCommerce-Business mit großen Produkten im Dropshipping-Verfahren aufzubauen, der Startschuss für das Projekt KLETTERTURM.DE.

Natürlich hatte ich keine Lust etwas aufzubauen, wofür es keinen Markt gibt, also habe ich den Markt für Spieltürme, soweit es mir im Internet möglich war, erforscht. Dabei habe ich auch meine VA (virtuelle Assistentin) zur Hilfe genommen. Sie hat mir dabei stundenlange Recherchearbeit abgenommen und alles in übersichtlichen Excel-Sheets nach meinen Wünschen aufbereitet.

Bei der Recherche habe ich mich auf Onlineshops konzentriert, da ich mit meiner Idee auch nur online arbeiten wollte. Natürlich habe ich den stationären Handel dabei nicht komplett außer Acht gelassen, denn dort wird das gleiche Produkt, aber über einen anderen Vertriebskanal, angeboten.

Konkurrenzanalyse in der Marktforschung

Bei der Marktforschung habe ich verschiedene Hersteller ausfindig gemacht und deren Hauptprodukte inklusive Pricing unter die Lupe genommen. Dazu kommen die anderen Reseller, wie ich einer bin – also Verkäufer ohne eigene Herstellung.

Fakt war: es gibt einen regen Markt! Die Online-Akteure sind dabei sehr unterschiedlich aufgestellt, vom Spezialist für Spieltürme über Vollsortimenter für Kinderspielzeug oder Gartenspielgeräte bis zum Holzhandel, der Spieltürme nebenbei mitführt.

Dazu gibt es die großen Baumarktketten mit entsprechendem Angebot und Anbieter für Saisonartikel, bzw. ständig wechselndem Aktions-Sortiment wie Aldi, Lidl oder Tchibo.

Später habe ich die Analyse auch weiter ausgedehnt und dabei die Webseiten der Hauptkonkurrenten von meiner VA unter die Lupe nehmen lassen. Dabei habe ich mittels verschiedener Online-Tools viele Kennzahlen der Shops ermittelt.

Dazu gehören Besucherzahlen, Verweildauer, Absprungwerte, Besucherquellen, Backlinks und viele andere Kennzahlen die im Online-Business wichtig sind. Daneben habe ich aber auch die Seitenstruktur und das Design analysiert. Das war mir wichtig, da meine Seite zwar ein tolles Logo und Corporate Design erhalten hat, aber von vielen Startup-affinen Leuten als zu oldschool eingestuft wurde.

Da war absolut was dran – schaue dir mal Seiten vieler Startups oder anderer Seiten an, die mit Design oder Online-Marketing etwas zu tun haben: dagegen ist mein Theme (Seitendesign und Aufbau) aus dem Strato-Baukasten nicht mehr auf dem modernsten Level. Aber von einem wirklich guten Ausreißer abgesehen, stand ich im Konkurrenzvergleich noch gut da. Auch meine Test-User, alles „normale“ Leute, die nicht in der Szene aktiv sind, haben mein Design als sehr ansprechend eingestuft.

Das hat mich dann doch sehr beruhigt!

Mit Marktforschung die eigene Nische finden

Die Konkurrenzanalyse war auch super-wichtig um herauszufinden, was mein USP sein sollte, mit dem ich in die Nische eindringen konnte. Das Ziel war ja nicht den Markt aufzurollen und ein großer Anbieter zu werden – das wäre als nebenberuflicher Unternehmer ohne jegliche Erfahrung in meinen Augen auch gar nicht möglich gewesen. Nein, das Ziel war mit einem speziellen USP für bestimmte Kunden einen Mehrwert zu bieten und sich damit von der Konkurrenz abheben zu können.

Bei der Suche hat sich herausgestellt, dass fast alle Hersteller auf kesseldruckimprägniertes Holz setzen. Nur eine kleine Ausnahme hat sich davon verabschiedet, um den giftigen Restmüll aus dem Garten zu verbannen. Für mich war sofort klar, dass auch für meine Tochter nur chemisch unbehandeltes Holz in Frage kommt. Damit hatte ich meine Nische gefunden und konnte auch den entsprechenden Hersteller für eine Zusammenarbeit mit mir gewinnen.

Der Markt hat zwei Seiten – die Marktforschung auch?

Bisher war die komplette Analyse des Marktes auf die Verkäuferseite gerichtet. Alleine die Tatsache, dass es so viele Anbieter im Markt gibt, hat mich annehmen lassen, dass es auch genug Abnehmer gibt. Davon abgesehen schien es hipp zu sein, seinen Kindern einen Spielturm in den Garten zu stellen, denn die Türme sind wie Pilze aus dem Boden geschossen (tun sie noch immer).

Aber ist das nicht ein wenig zu kurz gedacht?

Um einer von vielen zu werden und dann in Schönheit zu sterben reicht es allemal. Wie oben beschrieben, wollte ich aber nicht mit der Masse schwimmen, sondern eine Nische bedienen. Also musste ich noch herausfinden, ob mein Alleinstellungsmerkmal überhaupt auf Interesse bei möglichen Käufern stößt.

Die Käuferseite bestimmt den Erfolg, die gilt es also zu erforschen und zu gewinnen!

Wie im Buch „Lean Startup“ von Eric Ries beschrieben, wird das komplette Produkte und sogar das ganze Startup auf die Lösung von echten Kundenproblemen ausgerichtet.

Aber ich war von meiner Idee so besessen, dass ich zuerst den Shop und das Konzept aufgesetzt habe. Die Kunden würden schon genauso auf das Produkt abfahren wie ich. Oder etwa nicht?

Um das herauszufinden hatte ich einen Fragebogen konzipiert, der monatelang in der Schublade schlummerte. Leider hatte ich nicht nur keine passende Idee den Fragebogen auch ordentlich einsetzen zu können, sondern durch das Anschieben des Shops auch keine Zeit mehr für diese Aufgabe.

Im nächsten Beitrag gehen wir auf die Analyse der Kundenseite ein, die ich dann doch noch durchgeführt habe.

Was würdest du alles in Erfahrung bringen wollen, bevor du dein Business startest, bzw. welche Tools würdest du dafür einsetzen? Habe ich etwas maßgebliches Vergessen?

Dein Oli

 

Ressourcen:

eAssistentin

Lean Startup von Eric Ries

Tools für die Analyse:

https://www.similarweb.com/

http://www.backlinktest.com/

http://www.seo-backlink-tools.de/

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